Am Montag, den 26. Februar 2024 um ca. 11:50 Uhr wurden die Betreuungszüge des Landkreises Limburg-Weilburg mit dem Einsatzstichwort H-Gas2 nach Niederzeuzheim alarmiert. Ein Bericht der Verpflegungsgruppe des DRK OV Hünfelden aus dem Einsatzgeschehen.

Ausgangslage

Am Montagvormittag kam es vermutlich bei Wartungsarbeiten zu einem technischen Defekt an einem Gasspeicher auf dem Gelände eines Industrieunternehmens in Hadamar-Niederzeuzheim. Dabei strömte in größeren Mengen das hochentzündliche Gas Propan aus, welches üblicherweise für Heizgeräte, Grills, o.ä. genutzt wird. Erste Versuche einer Reparatur scheiterten woraufhin ein großer Bereich um die Schadstelle evakuiert wurde. Die Bewohner wurden zunächst im Dorfgemeinschaftshaus Niederzeuzheim untergebracht. (Quelle: www.hadamar.de)

Alarmierung und Einsatzauftrag

Die Alarmierung der Betreuungszüge von DRK und Malteser erfolgte gegen 11:50 Uhr am Montagmittag. Im neuen Stützpunkt der DRK OV Hünfelden sind der Betreuungs-LKW mit Feldkochherd und der Kühlanhänger als Komponenten des Betreuungszuges stationiert - die Kameradinnen und Kameraden besetzten kurz nach der Alarmierung die Fahrzeuge und rückten zum Treffpunkt in Eschofen aus. Von Eschofen aus ging es im Verbund ins Einsatzgebiet nach Niederzeuzheim, mit dem Einsatzauftrag die betroffenen Anwohner und Einsatzkräfte unterzubringen und zu versorgen. Die Einsatzkräfte der DRK OV Hünfelden waren vor Ort verantwortlich für unter anderem folgende Aufgaben:

  • Ausgabe von Getränken und Verpflegung an die Betroffenen
  • Überwachung der Lagerbestände vor Ort
  • Bedarfsermittlung und Absprachen mit der Zugführung
  • Frühstücksausgabe für Betroffene und Verpackung für die Einsatzkräfte
  • Einsatzdokumentation Verpflegung

Die Verpflegung wurde in der Malteser Wache Eschofen zubereitet und per Fahrzeug in das Einsatzgebiet verbracht. An der Betreuungsstelle waren weitere Einheiten von DRK und Malteser für u. a. die Betreuung der Betroffenen oder für die Technik im Einsatz.

Dynamische Einsatzentwicklung

Während des Einsatzes gab es regelmäßig Updates von der Einsatzleitung. So wurde nach kurzer Zeit entschieden den Standort der Betreuungsstelle in die Turnhalle nach Oberzeuzheim zu verlagern. Durch eine Ausweitung des Sperrbereichs mussten weitere Personen Ihre Häuser verlassen. Glücklicherweise kamen die meisten jedoch bei Verwandten und Freunden unter.

Die Einsatzkräfte der DRK OV Hünfelden wechselten sich wie die Kameradinnen und Kameraden der außerdem beteiligten Hilfsorganisationen im Schichtdienst ab.

Einsatzende

Die Einheit aus Hünfelden wurde am Mittwoch, den 28. Februar gegen 22:00 Uhr aus dem Einsatz abgelöst - andere Einheiten übernahmen ab hier.

Am darauffolgenden Samstag früh um 8:00 Uhr konnte der Strom in den betroffenen Gebieten wieder zugeschaltet werden und die ersten Anwohner durften in ihre Häuser zurückkehren.

Die Aufräumarbeiten und das Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft werden wohl noch einige Zeit andauern.

Lob und Hilferuf

Aus vielen Richtungen werden Stimmen laut, die sich für das Ehrenamt im Landkreis stark machen und sich bei den Einsatzkräften herzlichst für ihr Engagement bedanken. Diese tragischen Momente zeigen uns immer wieder, wie wichtig die haupt- und ehrenamtlichen Hilfsorganisationen für unsere Gesellschaft sind. So schnell wie die Hilfsbereitschaft und der Tatendrang der Ehrenamtlichen in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerät - so schnell geraten diese wichtigen Dinge allzu oft wieder in den Hintergrund.

Wir freuen uns über Jeden/Jede, der/die sich regelmäßig mit uns gemeinsam weiterbilden möchte, aktiv werden möchte, Erfahrung sammeln möchte - um bereit zu sein, dann zu helfen, wenn die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Meldet euch bei den Hilfsorganisationen vor Ort - jede Hand wird gebraucht. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen - aber mit Sicherheit irgendwann wieder.

#Danke